Tipps zur Reiseplanung

Reiseplanung

Da ich ein paar Fragen zu meiner Reiseplanung für Norwegen bekommen habe, dachte ich mir, ich schreibe einen Blogeintrag und teile mit euch hier meine Erfahrungen und Tipps für die Planung.

Irgendwelche Spots hat man zu Beginn immer schon im Kopf

Generell habe ich natürlich immer schon ein paar Ziele im Kopf, die ich gerne einplanen möchte. Ich speichere mir auch immer wieder schöne Bilder, die ich in Instagram oder im Internet finde ab. Bevor ich mit der Routenplanung beginne suche ich erstmal alle gespeicherten Sachen ab und suche im Internet noch nach weiteren Zielen. Dazu google ich neben „Places you must visit“ vor allem nach den unterschiedlichen Nationalparks im jeweiligen Land, nach Wasserfällen und schaue mir unterschiedliche Berge und Wanderungen an. Um Wanderungen zu finden suche ich ganz gezielt nach Wanderungen in einem bestimmten Gebiet zum Beispiel: Wanderungen auf der Hardangervidda, Wanderungen im Nationalpark Jotunheimen oder ich suche auch nach anderen Schlagwörtern wie „Wandern mit Hund in Norwegen“ oder „Familienfreundliche Wanderungen“. Ganz hilfreich ist es auch Reiseblogs durchzulesen, da findet man immer wieder kleine Geheimtipps. Wenn das genau Ziel (Südnorwegen/Mittelnorwegen) dann auch erstmal fixiert ist kaufe ich für die Wanderungen zusätzlich immer noch die Rother Wanderführer für die jeweilige Region! 

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Reisen zur Hauptreisezeit 

Bei den Klassiker „Places you must visit“ ist es natürlich klar, dass es sich meistens um die Touristenhotspots handelt.

Ich weiß viele schreckt besonders das Reisen in der Hauptferien Zeit (Juli/August) ab, dennoch hat diese Zeit auch einige Vorteile vor allem wenn man in den Norden reist oder seinen Urlaub in den Bergen verbringen möchte. 

Ich war bisher sowohl in Norwegen, in der Schweiz und in den Dolomiten auch immer in der Hauptreisezeit. Und ist man früh genug am jeweiligen Spot kann man den Touristenmassen sehr gut aus dem Weg gehen. Ich musste damals den Preikestolen auch nur mit 6 weiteren Menschen „teilen“. Das letzte Stück von der Rückwanderung war dann zwar wirklich katastrophal, weil uns eine durchgehende Menschenkette entgegen kam, aber das war es allemal wert. 

Der Große Vorteil in diesen Monaten ist aber definitiv die Temperatur, denn in den Bergen oder im Norden darf man die Temperaturen, wenn man campen möchte definitiv nicht unterschätzen. Winterjacke und Haube sind bei mir da immer mit dabei, denn die Temperaturen in zb. 2000m Höhe sind am Abend nicht zu unterschätzen. 

Aber nun zurück zu der Suche nach den passenden Zielen. Es wird dann erstmal alles gescreenshotet, das mir gefällt. Danach gebe ich meine Hauptziele erstmal in Google ein und erstelle mir eine grobe Route damit ich weiß wie lange die Fahrtzeit in etwa beträgt. Achtung gerade in Norwegen muss man da definitiv noch einiges hinzurechnen, da man erstens oft nicht die angegebene Geschwindigkeit fahren kann und oft auch noch auf Fähren angewiesen ist. 

Grobe Planung mit Google Maps

Als ich am Wochenende meine Traumroute für Norwegen erstellt habe, ergab unsere Route eine Fahrtzeit von 93 Stunden auf eine Zeit von 21 Tagen, würde das 4,5 Stunden Fahrzeit pro Tag bedeuten – und am Ende wären es dann wohl 6-7 Stunden, da ja die Anfahrt zu den Zielen fehlt und man immer mit Verzögerungen rechnen muss. Also unterm Strich ist diese Route so nicht machbar. Man sollte bei der Planung definitiv eines berücksichtigen wie viel Zeit ist man bereit im Auto zu verbringen? 

Will man viel vom Land so viel wie möglich sehen oder möchte man auch Erholung und Entspannung – all diese Faktoren müssen bei der Planung berücksichtigt werden. Da meine Traumroute in den 3 Wochen definitiv mit all meinen favorite Spots nicht machbar ist. Werde ich mich entweder für den Norden oder Mittel- und Südnorwegen entscheiden. Damit ich die Fahrtzeit reduziere und das jeweilige Gebiet besser erkunden kann. 

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Danach gebe ich all meine weiteren Ziele noch in Google ein und schaue welche Plätze etwa in der Nähe der Route liegen oder wo man keinen zu großen Umweg machen muss. Alles was dann zu weit von der Route mit meinen Favoriten Zielen abweicht oder nicht irgendwie in die Route integriert werden kann, wird sofort entfernt und alles was machbar wäre bleibt. Dabei google ich nochmal alle Orte genau und schaue mir an wie diese Plätze zu erreichen sind. Ich sehe immer einen großen „Fehler“ bei Menschen, die es nicht gewohnt sind viel zu wandern. Es erkundigt sich niemand nach der Länge und den Höhenunterschied der zu überwinden ist, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Die Wanderung soll ja vor allem auch eines machen und zwar Spaß und deshalb ist es von großer Bedeutung einschätzen zu können wie fit man selbst und auch der Hund ist. Ich weiß genau wo meine Grenze ist, aber auch viel wichtiger noch das Limit der Hunde. Zum Beispiel kommen mehrtägige Wanderungen oder sehr lange Wanderungen für uns aufgrund von Yuris Schulter und auch Finns Alter nicht mehr in Frage. Wichtig ist es auch, wenn man mit Hunden wandert, dass man recherchiert ob die Wanderwege auch für Hunde tauglich sind. Es gibt zb. gerade immer auf höheren Bergen Stellen mit ganz leichten Kletterpassagen oder Stellen die mit Seilen gesichert sind oder wo man Eisentreppen nutzen muss. Sobald ich in der Wanderbeschreibung so etwas lese, fällt diese Wanderung auf jeden Fall auch schon mal weg. 

Beim genauen anschauen aller Ziele werden diese meistens nochmal ein bisschen reduziert und auch aufgestockt denn durch die Recherchen findet man auch immer wieder neue Spots – auch wenn man denkt man müsste schon fast alles kennen. Ich suche schon seit 2018 immer wieder nach tollen Plätzen in Norwegen und trotzdem entdecke ich immer wieder Neue 😉 Und bin immer wieder verwundert wie ich den Wasserfall noch nicht entdecken konnte.

Erstelle eine Karte mit allen Zielen – träume groß und bleib flexibel

Danach erstelle ich eine Karte mit all meinen Zielen in Photoshop. Und dabei nehme ich wirklich viele Ziele mit rein. Denn eines ist wirklich wichtig und kann ich euch nur raten, wenn ihr mit dem Camper unterwegs seid – bleibt halbwegs flexibel und seid auch offen dafür die Route immer wieder während der Reise abzuändern,  sonst verliert man viel Zeit. Bei uns war es zum Beispiel 2019 so, dass als wir gerade in Odda waren und die Wanderung zur Trolltunga machen wollten 2 Tage lang extremer Regen angesagt war. Es kam für uns definitiv nicht in Frage diese Tage auszusitzen nur um dann die Wanderung machen zu können und so haben wir die Tage vor allem genutzt um Strecke zurück zu legen und weiter hoch zu fahren. Gerade in Norwegen kann man dann auch toll auf Gebiete ausweichen, wo das Wetter vielleicht besser ist, denn nur weil es in den Bergen jetzt tagelang regnet heißt es nicht, dass an der Küste, in 2 Stunden Entfernung, das Wetter gleich schlecht ist.

Und deshalb unbedingt ganz viele Ziele vorbereiten, damit man flexibel reagieren kann. Ich habe 2019 so viele Ziele eingeplant und mir war klar, dass es unmöglich sein wird alle zu sehen, aber ich konnte immer etwas umplanen, mich dem Wetter anpassen und letztendlich haben wir mehr gesehen als ich mir jemals erträumt hatte.

Ich erstelle mir zusätzlich eine Pdf Datei mit vielen Bildern zu den jeweiligen Plätze, um dann entscheiden zu können welcher Ort mir noch wichtiger ist und welchen Spot ich nicht unbedingt sehen muss, da wir schon an einem ähnlichen Ort waren. Diese PDF Datei enthält zusätzlich alle wichtigen Informationen zur Wanderung selbst, Dauer, Höhenmeter, Parkmöglichkeit etc. Umso besser du die Tourenbeschreibungen kennst, umso weniger Probleme hast du vor Ort. Wir waren teilweise in Gebieten wo es auch kein Internet gab und dann kann man nicht einmal schnell googeln und schauen wie die Wanderung jetzt nochmal genau aussieht oder wo der Startpunkt ist. Ich versuche zudem auch die Plätze, an denen mir vor allem das Fotografieren wichtig ist, gut über das Internet zu erkunden, damit ich sehen kann ob es sich lohnt bei Sonnenauf- oder untergang dort zu sein. 

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Nützliche Apps 

Wirklich eine sehr hilfreiche App für Norwegen ist OUTT. Hier findet ihr viele tolle Wanderungen abseits der touristischen Hotspots. Wenn ihr mit dem Camper unterwegs seid kann ich euch zudem die App „Park for night“ empfehlen. In dieser App findet man immer wieder tolle Stellplätze. In Norwegen gilt ja das Jedermannsrecht das heißt man darf überall auf dem Land sowie in den Wäldern oder Bergen ein Zelt für die Nacht aufstellen – oder auch unterm freien Sternenhimmel übernachten. Ausgenommen hiervon sind bewirtschaftete Felder und Rastplätze. Achtet nur darauf, einen Mindestabstand von 150 Metern zum nächsten bewohnten Haus bzw. zur nächsten bewohnten Hütte einzuhalten. Diese 150-Meter-Regel gilt auch für parkende Autos und Wohnmobile. Wir mussten bei unserer Norwegen Reise 2019 oft im Dunklen noch einen Platz für die Übernachtung suchen und da ist diese App wirklich Goldes wert.

Zudem kann ich Meteo Blue oder Waetherpro für den Wetterbericht empfehlen. Auch Komoot, Outdooractive und FATMAP nutze ich gerne für Wanderungen. 

Wir werden dieses Mal die schnellste Route zu unserem höchsten oder weitest entferntesten Punkt nehmen – ohne viele Zwischenstopps – und dann gemütlich am Rückweg alle Stopps ansehen, denn so kann man die Zeit besser abschätzen was noch machbar ist oder auch nicht. Während der Reise versuche ich immer ein bisschen vorzuplanen, damit ich zumindest für die nächsten beiden Tage weiß, was wir machen, wo wir am besten übernachten können, wie viel Zeit die Wanderung in etwa in Anspruch nimmt und wie weit wir an den Tagen noch mit dem Auto fahren könnten. 

 

Was müsst ihr speziell bei einer Reise nach Norwegen mit Hund bedenken? 

Die nordischen Fähren sind nicht sehr hundefreundlich. Bei den meisten Fähren muss der Hund im Auto bleiben. Wir haben 2019 die Fähre von Hirtshals nach Kristiansand genutzt, hier durften die Hunde zumindest mit an Deck. Jedoch 2 Stunden bei jedem Wind und Wetter am Deck zu verbringen ist alles andere als angenehm. Den Hund im Auto lassen kommt für mich nicht in Frage, da ich weder weiß, wie warm es dort unter dem Deck wird noch wie der Wellengang  letztendlich ist. Wir hatten damals bei unserer Anreise so einen extremen Wellengang, dass auf der Fähre nur mehr alles geflogen ist und ich mich nur übergeben konnte. Hätte ich damals die Hunde im Auto gelassen, wäre ich glaub ich wirklich verzweifelt. Deshalb werde ich dieses Mal versuchen die Fähre zu vermeiden und wir werden über Kopenhagen – Malmö fahren. 

Wichtig ist auch bei der Einreise mit Hund zu beachten, dass er entwurmt sein muss und diese Entwurmung darf nicht älter als 120 Stunden sein, aber muss mindestens 24 Stunden alt sein. Gerade bei einer längeren Anfahrt sollte man das unbedingt einkalkulieren. Natürlich ist auch ein Chip und die Tollwutimpfung Vorraussetzung. Zudem darf man auch nicht mit allen Hunderassen einreisen. Dazu zählen: Pit Bull Terrier, Amerikanischer Staffordshire Terrier, Fila Brasileiro, Tosa Inu, Dogo Argentino, Tschechoslowakischer Wolfhund, sowie Mischlinge dieser Rassen und Mischlinge zwischen Hund und Wolf.

Grundsätzlich herrscht in ganz Norwegen Leinenzwang und wenn man gerne Essen gehen möchte muss man auch darauf achten, dass in vielen Restaurants Hunde nicht erlaubt sind. 

Also am besten wenn man mit Hund unterwegs ist immer die jeweiligen Einreisebestimmungen des Landes googeln. 

Ich hoffe euch hat der Blog soweit gefallen – falls ihr Fragen habt schreibt mir gerne oder kommentiert direkt unter dem Blog!  Eure Anne 

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